Schulische Diversität und demokratische Überzeugungen bei Lehrpersonen fördern die Inklusionsbereitschaft von Schüler*innen in Nepal
Die mit Kindern und Jugendlichen durchgeführte Studie untersuchte den Einfluss schulischer Diversität sowie demokratischer Überzeugungen von Lehrpersonen auf Peer-Interaktionen in der Schule.
Konkret wurden 605 Schüler*innen der 5ten bis 10ten Klassenstufen nach ihren Inklusionserwartungen befragt, indem ihnen eine Geschichte präsentiert wurde, in der zwei Kinder eine schwierige Mathematikaufgabe lösen und dazu noch ein weiteres Kind einschliessen sollten. Dabei gaben die Schüler*innen ihre Erwartungen an, ob sich der Protagonist bzw. die Protagonistin aus der Geschichte eher für ein Kind mit tiefem oder hohem sozio-ökonomischen Status entscheiden würde und begründeten ihre Überlegungen.
Wichtige Befunde waren, dass Schüler*innen in Schulen mit einer gemischten Zusammensetzung hinsichtlich der sozialen Herkunft der Schülerschaft mehr Einschluss des Protagonisten mit tiefem Status erwarteten und dies als fairer bezeichneten als Schüler*innen in Schulen mit wenig Diversität, welche vorwiegend von Kindern und Jugendlichen mit hohem sozio-ökonomischen Status besucht werden. Dabei wurden insbesondere für Jugendliche stärkere Effekte gefunden. Waren Schulen wenig divers in Bezug auf die soziale Herkunft, waren die demokratischen Überzeugungen der Lehrkraft ausschlaggebend, ob die Schüler*innen hohe Inklusionserwartungen angaben. Schüler*innen mit Lehrpersonen, welche Gerechtigkeit und Partizipation im Unterricht fördern, erwarteten dabei mehr Inklusion, selbst wenn sie Schulen mit wenig Diversität besuchten.
Die Studie unterstreicht somit das Potenzial von integrativen Schulen mit hoher sozioökonomischer Vielfalt zur Verringerung von Vorurteilen im Zusammenhang mit dem sozialen Status. Ist dies nicht möglich, können Lehrpersonen mit hohen demokratischen Überzeugungen einen Unterschied machen.